Spenge
Familientreffen in Sachen Modellautos
Mehr als 50 Aussteller: Seit 25 Jahren veranstaltet Thomas Sander regelmäßig die Slotpower-Börse in der Spenger Stadthalle. Die Anbieter und auch viele der Besucher kennt er persönlich
Stefanie Boss
11.03.2019 , 18:00 Uhr
Enger. Der Erfolg gibt ihm Recht: Seit nunmehr 25 Jahren veranstaltet Thomas Sander regelmäßig die Slotpower-Börse in der Spenger Stadthalle. Am vergangenen Wochenende lud er zu 47. Mal ein.
„Angefangen habe ich damit, weil ich selbst gesammelt habe und einfach mal ein Treffen von Sammlern veranstalten wollte“, berichtet Thomas Sander. Daraus ist eine ein- bis zweimal jährlich stattfindende Ausstellung geworden.
Slotpower stehe für Modellfahrzeuge, die auf einer Rennbahn fahren, erläutert Thomas Sander. „Carrera ist die bekannteste Marke, aber es gibt auch andere.“ Wichtig ist ihm zu betonen, dass die Ausstellung keine kommerzielle Verkaufsveranstaltung sei, sondern „so etwas wie ein Familientreffen“.
An dem Hobby faszinieren ihn und seine Mitstreiter, dass es „eigentlich ein Kinderspielzeug, aber doch für jeden etwas ist“, betont Thomas Sander. So berichtet er von einem Rentnerehepaar, „das eine riesige Rennbahn zu Hause hat und bei jeder Ausstellung dabei ist“. Auch könne man nicht nur fertige Teile kaufen, sondern auch selbst kreativ werden.
Mehr als 50 Aussteller und zahllose Besucher kommen zusammen, um zu tauschen und zu fachsimpeln. „Hier gibt es alles, von Fahrzeugen über Schienen und verschiedenste Ersatzteile“, sagt Thomas Sander. Angefangen von Teilen aus den 50er Jahren bis hin zu aktuellen digitalen.
Die Aussteller und auch viele der Besucher kennt Thomas Sander persönlich und freut sich auf sie. Und dabei kommen sie nicht nur aus der Umgebung, sondern aus ganz Deutschland sowie England, Holland und Belgien. „Wir gehen jetzt sogar schon in die zweite Generation“, sagt er stolz.
SPENGE
Modellrennbahn-Börse in der Spenger Stadthalle
Aussteller aus dem In- und Ausland
„Tauschen-Kaufen-Verkaufen“ – das war wieder die Devise der 42. ostwestfälischen Modellrennbahnbörse. Für vier Stunden verwandelte sich die Stadthalle Spenge in eine Ausstellung für Modellautos und deren Zubehör. Seit über 20 Jahren gibt es die „Slotpower“-Modellrennbahnbörse, die zweimal jährlich stattfindet. „Am Anfang war es einfach nur ein Gag“, sagt Thomas Sander Veranstalter und Mitbegründer. Doch daraus entwickelte sich eine der größten Modellrennbahnausstellungen in Deutschland. Das sei so gar nicht geplant gewesen, aber dann fanden sich immer mehr Interessenten.
Von den rund 60 Ausstellern seien ungefähr 70 Prozent der Sammlerkollegen von Anfang an dabei. An den Ständen sind immer Sammler aus ganz Deutschland und auch aus den Nachbarländern vertreten. Die Kollegen kämen aus Österreich, Holland, Belgien, Süddeutschland und einmal sei auch schon jemand aus England dabei gewesen, berichtet Sander.
Sie sammeln nicht nur die klassischen Carrera-Produkte, sondern auch viele andere Marken, wie Fleischmann, Scalextric oder Faller.
Christina und Frank Schröder aus Löhne betreuten einen fünf Meter großen Stand. Bereits seit 2000 machen die beiden bei der Börse mit. Angefangen haben sie privat und seit 2009 führen sie ihr eigenes Geschäft. „Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht“. Das Ehepaar verkauft neue Autos und Zubehör.
An anderen Ständen gibt es auch sehr alte Autos und Ersatzteile. So auch bei Ralph de Leur aus den Niederlanden. Morgens um sechs Uhr ist er losgefahren, um pünktlich dabei sein zu können. Bereits zum 15. Mal macht er mit und ist begeistert: „Das macht immer viel Spaß.“ Als Kind hat er eine Carrera-Bahn bekommen, aber erst nach 20 Jahren hat er diese wieder hervorgeholt und bemerkt, wie viel Spaß er daran hat. Damit war seine Leidenschaft geweckt.
Bei der Ausstellung stehen die Modellautos und ihre Ersatzteile im Vordergrund, aber es bieten sich immer viele Gelegenheiten für Fachgespräche. Sander: „Viele kommen auch nur, um sich hier zweimal im Jahr zu treffen. Es gibt genug Zeit, um über Neues zu sprechen und sich mit Fachleuten auszutauschen.“ Es scheint also nicht nur die Faszination für die Autos, sondern auch die familiäre Atmosphäre zu sein, die die Besucher in die Stadthalle lockt. Karsten Fischer aus Bielefeld zieht mit seiner Modellanlage gerade um und hat sich hierfür noch die passenden Teile besorgt. Er hat seine eigene Renntruppe, mit der er auch Rennserien in ganz Ostwestfalen veranstaltet.
Eine weite Anreise hatte Stephan Witt aus Hamburg. Er hat sich für seine 16 Quadratmeter große Anlage fünf neue Autos gekauft. Er kommt jedes Jahr nach Spenge und ist zufrieden: „Bis jetzt hat es sich immer gelohnt.“ Unter den Besuchern sind auch immer einige Kinder und Sander freut sich: „Nach und nach kommen dann auch die nächsten Generationen.“
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Spenge Kleine Autos ganz groß
Slotpower-Börse in der Spenger Stadthalle / Spannend ist das Driften auf der Bahn
von stefanie boss von stefanie boss
26.11.2013 | Stand 24.11.2013, 18:58 Uhr
Auch das Fahrgestell ist einzeln erhältlich.
Auch das Fahrgestell ist einzeln erhältlich.
Spenge. Schon um sechs Uhr am Samstagmorgen hat sich Ralph de Leur zuhause in Alkmaar bei Amsterdam ins Auto gesetzt und sich auf den Weg nach Spenge gemacht. "Für mein Hobby mache ich alles", sagt der Niederländer schmunzelnd. Bei der Slotpower-Börse in der Spenger Stadthalle ist er immer dabei - und wollte sie auch dieses Mal nicht verpassen.
Peter Kaltenberger aus Langenstein in Österreich musste sogar noch früher aufbrechen: Er hat die lange Fahrt schon am Freitag angetreten. Die Slotpower-Börse in Spenge hat den kleinen Ort in Sammlerkreisen nicht nur deutschlandweit bekannt gemacht, sondern lockt auch regelmäßig Liebhaber aus ganz Europa an.
"Slot" steht dabei für die Rille, den Schlitz in der Bahn, auf der die Modellautos elektrisch angetrieben fahren und in der sie mithilfe eines Leitkiels an der Unterseite gehalten werden. Neben "Slotpower" werde auch der Begriff "Slotracing" genutzt, um die Leidenschaft für die Miniatur-Rennwagen zu umschreiben, erklärt der Organisator der Spenger Börse. Thomas Sander.
Entstanden aus einem kleinen Sammlertreffen, ist die Slotpower-Börse in Spenge heute eine der wichtigsten der Szene. "Trotzdem bleibt der ursprüngliche, familiäre Charakter erhalten", betont Thomas Sander. "Aussteller sind nur Sammler, keine Firmen. Die Leute können sich hier treffen, gucken, alte Bekannte wiedersehen und neue finden." Zu kaufen gebe es nicht nur Autos der bekanntesten Marke Carrera, sondern alles, was auf dem Markt erhältlich ist oder war. Auch für jahrzehntealte Bahnen könne man hier Ersatzteile entdecken.
Gaylord Linse aus Lippstadt schaute sich mit seiner Tochter Leonie bei der Spenger Börse um und suchte nach Neuzugängen für seine Sammlung.
Gaylord Linse aus Lippstadt schaute sich mit seiner Tochter Leonie bei der Spenger Börse um und suchte nach Neuzugängen für seine Sammlung.
Doch was macht die Faszination an den Modellautos aus? Was treibt auch erwachsene Männer dazu, sich mit Kinderspielzeug zu beschäftigen? "Es ist das Fahren an sich, das Driften auf der Bahn", sagt Dieter Tänzer aus Gütersloh, der sich bei der Börse nach neuen Autos umschaut. "Mein Bruder hat eine vierspurige Bahn und wir treffen uns zweimal monatlich, um unsere Slotcars gemeinsam fahren zu lassen."
Für andere werden die Erinnerungen an die Kindheit wieder geweckt. "Mit acht Jahren habe ich eine Carrera-Bahn bekommen und sehr viel damit gespielt", denkt Ralph de Leur zurück. "Irgendwann wurden andere Dinge interessant und die Bahn samt Modellautos lagerte bei meinen Eltern auf dem Dachboden. Als ich dann selbst Kinder bekommen habe, habe ich alles wieder hervor geholt." Und wofür er als Kind noch keinen Blick hatte, habe er jetzt realisiert: "Mich begeistern auch die gute Qualität und Verarbeitung der Autos. Auch 40 Jahre alte Modelle sehen zum Teil aus wie neu."
Organisator Thomas Sander hat noch eine Erklärung: "Man kann mit so einem kleinen Fahrzeug genau dasselbe machen wie mit einem großen, es zum Beispiel tunen", sagt er. Wer also schon mal von einem echten Rennwagen geträumt habe, könne sich diesen Wunsch zumindest in Modellgröße erfüllen.
"Und wenn so ein Auto mal beim Spielen kaputt geht, kann es jeder, der ein bisschen handwerkliches Geschick hat, selbst reparieren", ergänzt Sammler Uwe Grieser.
Handwerliches Talent ist unter den Sammlern nicht selten zu finden: Viele bauen die Schienen oder auch die Autos aus einem Bausatz selbst, weiß Thomas Sander. "Das sind dann die ganz eingefleischten."
ALEXANDER JENNICHES
AUTOR
Alexander JennichesAktualisiert am
31.03.2015, 19:27 Uhr
SPENGE
"Slotpower"-Börse in der Spenger Stadthalle
Modellautofans treffen sich zum Feilschen
Spenge. Mehrere hundert Modellrennbahn-Fans feilschten in der Spenger Stadthalle um Preise, suchten Ersatzteile und diskutierten mit Gleichgesinnten. Die "Slotpower"-Börse hat sich seit Anfang der 90er Jahre zu einer der größten Veranstaltungen ihrer Art entwickelt. Hier können Männer noch mal Jungs sein.
Die Frau im roten Minikleid steht ein bisschen abseits des Geschehens. Sie spricht auch nicht viel, genau genommen gar nicht. Sie lächelt nur. Die "39. Slotpower"-Börse in der Spenger Stadthalle ist fest in Männerhand.
Besucher aus Hannover
Andreas Helbig aus Hannover hat schon fünf Wagen in seiner Tüte. Zu Hause stehen rund 370. Er richtet Freizeit und Urlaub nach seiner Sammelleidenschaft aus und hat selbst sein Haus so gebaut, dass man auf der 8,50 Meter mal 3,60 Meter großen Bahn unterm Dach richtig Gas geben kann. 120 Meter Rennstrecke.
ufer Süllwald. "Was bietest Du denn?""25 Euro!" Empörung beim Anbieter: "Nie im Leben! Dafür geht der hier nicht weg." Stau auf der Verkaufsautobahn. Jetzt geht?s ans Eingemachte.Der Porsche 956 Cabrio auf dem Tisch, um den er am Stand von Ralf Süllwald seit ein paar Minuten herumschleicht, ist kaum gefahren und in einem Top-Zustand.
Die Verhandlungen wiegen hier und her. Nach genauer Inspektion der Heckstoßstange und ein paar Fachsimpeleien - die Stoßstange zeigt leichten Abrieb von einer Kollision - entspannen sich die Gemüter. Süllwald sagt: "Ach komm, ich lass ihn Dir für 32." Auto und Geld wechseln die Besitzer, ein Händedruck - bis zum nächsten Mal. So schlägt das Herz der "Slotpower"-Börse. Deren Ruf reicht sogar bis in die Nachbarländer."
In der Tat. Nicht weit von der Dame im roten Boxengirl-Dress hat Peter Kaltenberger aus Österreich seinen Stand aufgebaut. Er ist bei bester Laune. Denn nicht nur genießt er die Gespräche mit anderen Modellauto-Enthusiasten. Auch sein originalgetreu nachgebauter Aston Martin aus dem James Bond Film "Skyfall" findet große Beachtung.
Modellautos in allen Variationen
Eigentlich sind bei "Slotpower" nur Autos zugelassen, die auch wirklich fahren können. Der Begriff bezeichnet auf Englisch den Mechanismus, der die Autos mit Strom versorgt und in der Spur hält. Kaltenbergers silberner Straßenflitzer dagegen ist ein sogenanntes Standmodell. Die Organisatoren der Börse haben eine Ausnahme gemacht, weil Kaltenberger schon seit vielen Jahren die lange Tour nach Spenge fährt.
Der Aston Martin ist wirklich wunderschön und mit großer Liebe zum Detail gebaut: Die Lenkung funktioniert, man hört Motorengeräusche und - für James-Bond-Fans der Hit - die Nummernschilder lassen sich drehen. Hinter den Frontscheinwerfer verbergen sich auch noch Maschinengewehre.
All die Hingabe der Autofans, die gute Laune, die vielen netten Gespräche können jedoch eine Person im Saal überhaupt nicht beeindrucken: Die Dame in Rot bleibt ungerührt in ihrer Ecke stehen. Auch der charmante Österreicher kommt mit ihr nicht mehr ins Gespräch. "Schade", sagt Peter Kaltenberger mit breitem österreichischem Akzent und einem Augenzwinkern als er am späten Nachmittag einpackt: "Wirklich schade, dass sie nur aus Pappe ist."
Spenge/Westfalenblatt
Traum vom Porsche 911
500 Besucher besuchen Modellrennbahnbörse – Sammler aus Österreich dabei
Etwas für echte Liebhaber: Peter Kaltenberger präsentiert viele alte Schätzchen aus der Carrera-Universal-Reihe. Er ist extra aus dem österreichischen Linz angereist, um bei der Slotpower-Börse dabei zu sein. Fotos: Niklas Krämer
Montag, 11. März 2013 - 00:38 Uhr
Von Niklas Krämer
Spenge (WB). Sie haben eine Karosserie, Reifen, Spoiler und einen Motor. Bei ihnen schlagen bekanntlich fast alle Männerherzen höher. Die Rede ist aber nicht von Rennwagen, sondern von Modellautos. »Sie wurden maßgetreu ihren großen Vorbildern nachempfunden«, sagt Thomas Sander. Er hat zusammen mit seinem Team die 35. Slotpower-Börse in der Stadthalle organisiert.
»Mittlerweile hat sich unsere Modellrennbahnbörse zu einem Familientreffen der Sammler entwickelt«, sagt Thomas Sander. Es gehe nicht bloß um das Kaufen und Verkaufen von Modellautos, sondern auch darum, Kontakte zu knüpfen. »80 Prozent der Aussteller und Besucher kommen jedes Mal hierher«, sagt Sander.
Peter Kaltenberger gehört zu diesen leidenschaftlichen Sammlern: Er reiste für sein großes Hobby extra aus Linz (Österreich) an und legte damit für den Hinweg alleine 850 Kilometer zurück. »Ich bin immer wieder begeistert von dieser Börse und den Menschen hier«, sagte Peter Kaltenberger, der schon seit 30 Jahren Modellautos sammelt. Spezialisiert hat er sich auf Carrera-Universal-Fahrzeuge. Besonders das Dreileitersystem fasziniert ihn: »Wenn ich mit einem Carrera-Auto zu schnell in der Kurve fahre, fällt es nicht aus der Spur, sondern dreht sich einfach nur.« Dem Sammeln widmet er viel Zeit. »Letztens habe ich einen Boxenstopp nachgebaut«, erzählt der Österreicher. Dafür benötige er zwei Wochen.
Schon seit 1993 Jahren findet die Slotpower-Börse zweimal jährlich in der Spenger Stadthalle statt. »Damals haben wir uns mit ein paar Sammlerkollegen hier getroffen und wollten uns austauschen«, sagt Thomas Sander. Daraus habe sich die jetzige Modellrennbahnbörse entwickelt, die unter Sammlern eine große Beliebtheit genießt. Am Samstag fachsimpelten, handelten und kauften wieder einmal mehr als 500 Besucher aus ganz Deutschland. »Die Verkäufer kommen auch aus den Niederlanden und Belgien«, sagt Sander. Schließlich gebe es dort Modelle in anderen Farbkombinationen. Ob VW Golf GTI, Trabant oder Porsche 911 – fast jedes Auto war es in kleinerem Maßstab und in handlicher Größe vorrätig.
Auch Karsten Naber verkaufte einige seiner Lieblingsfahrzeuge. Er hatte vor allem Modellautos aus den 60er und 70er Jahren im Angebot. »Diese sind nicht vergleichbar mit den neuen, modernen Autos«, sagt er. Daher gebe es noch viele Liebhaber dieser Oldtimer. Zu Hause hat er inzwischen 200 Modelle angehäuft. Aber was macht für ihn das Besondere an seinem Hobby aus? »Die Modellautos kann man nicht nur sammeln, sondern es lässt sich auch prima damit spielen«, sagt Karsten Naber.
Autos brauchen Pflege. Das ist auch bei den kleinen Modellrennwagen der Fall. »Deshalb kommen viele Käufer hierher, um Ersatzteile oder Zubehör zu erwerben«, sagt Thomas Sander. Diese seien in Spielzeuggeschäften nicht mehr erhältlich.
Spenge hat sich mittlerweile zu einem festen Standort in der Sammlerszene entwickelt. »Wir wollen gar nicht mehr woanders hin«, kündigte Thomas Sander an. Daher ist die nächste Modellrennbahnbörse am Samstag, 23. November, in der Spenger Stadthalle.
Westfalen-Blatt/Spenge 03.12.2012
Für das Kind im Mann
80 Aussteller bei Slotpower-Börse – Carrera gilt als Synonym für Modellautos
Montag, 03. Dezember 2012 - 00:50 Uhr
Von Julia Bernewasser
Spenge (WB). »Ich bin noch ganz frisch mit dem Carrera-Virus infiziert«, sagt Dominik Völzke. Bisher hat er sechs Autos, mit denen er auf seiner Bahn fährt. Die Slotpower-Börse in der Spenger Stadthalle aber weckt den Wunsch nach mehr.
Seit mehr als 20 Jahren gibt Thomas Sander Händlern und Besuchern die Möglichkeit zum Kaufen, Verkaufen und Fachsimpeln. 80 Aussteller sind am Sonntag bei der Börse dabei gewesen. »Fast alle kommen jedes Jahr wieder«, sagt Sander. Für Dominik Völzke und Klaus-Peter und Christian Ceppa aus Kirchlengern ist der Besuch eine Premiere. Seit zwei Jahren drehen die Drei mit ihren Autos schnelle Runden. »Mit mehreren Leuten macht es erst richtig Spaß«, sagt Klaus-Peter Ceppa. 20 Meter ist seine Carrera-Bahn lang. »Dann ist das Fahren auch erst wirklich interessant«, findet er.
Auch Dominik Völzke hat sich auf seinem Dachboden jetzt eine eigene Bahn mit 28 Metern Länge aufgebaut. »Nach dem ersten Ausprobieren war ich sofort begeistert.« Zweimal im Monat treffen sich die Männer, um miteinander kleine Wettbewerbe auszutragen. Für die Vitrine kauft sich Dominik Völzke keine Autos. »Ich hole mir nur digitale, mit denen ich dann auch fahren kann«, sagt er.
Gaylord Linse hingegen ist hauptsächlich Sammler. 1600 Fahrzeuge besitzt er. Alle, die doppelt sind, versucht er am Sonntag zu verkaufen. Bei der Börse geht er aber natürlich auch auf die Suche nach neuen Stücken. Einen Ford Mc Namara in weiß hat er erblickt. »Der wurde nur ein Jahr lang produziert und er ist noch unbespielt. Eine wirkliche Seltenheit«, sagt Gaylord Linse. Sein Lieblingsauto ist bisher aber noch immer ein hellblauer Porsche. Dabei war die Produktion des Autos eigentlich missglückt. »Die Farben wurden falsch gemischt. Er sollte entweder weiß oder blau sein, aber nicht babyblau«, sagt Linse.
Von den insgesamt 80 Ausstellern verkaufen die meisten am Sonntag Autos von der Marke Carrera. Diese wird fast synonym für alle Modellautos verwendet. Frank Schröder aus Löhne weiß, dass Carrera auch mal weniger beliebt war. »In den achtziger Jahren ist das Interesse gesunken, und auch die Qualität der Autos hat nachgelassen. Erst in den Neunzigern ist die Marke in Österreich wieder belebt worden. Als Michael Schuhmacher den Motorsport populär gemacht hat, hat auch Carrera einen Aufschwung erlebt«, sagt Schröder, der ebenfalls Modellautos verkauft.
Bei der großen Auswahl in der Stadthalle fällt es Dominik Völzke, Klaus-Peter und Christian Ceppa nicht schwer, etwas Passendes zu finden. Stolz hält Völzke eine blaugelbe Corvette C6R in den Händen. Bis zur Bescherung an Weihnachten konnten die Drei dann doch nicht abwarten.
Neue Westfälische/Spenge 28.11.2012
Kleine Modellrenner fahren wieder
80 Aussteller bei Slotpower-Börse in der Stadthalle
Spenge (nw). Was vor 20 Jahren als gemütliches Treffen von 20 Carrera-Sammlern im Clubraum der Stadthalle Spenge begonnen hat, ist heute eine der wichtigsten Rennbahnbörsen in Deutschland. Mittlerweile füllen rund 80 Aussteller aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland die gesamte Stadthalle in Spenge.
Angeboten und gezeigt wird alles, was jemals auf einer Rennbahn gefahren ist und alles was heute aktuell ist. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit für jedermann , mit Fachleuten zu fachsimpeln und seinen Dachbodenfund mit passendem Zubehör und Ersatzteilen wieder funktionstüchtig zu machen.
Das Angebot reicht von Sammlerstücken aus den Anfängen der Rennbahngeschichte bis hin zu den digitalen Highlights des Jahres 2012 - da bekommen nicht nur Kinderaugen glänzende Ringe.
Das Gros der Besucher zeigt sich jedes Mal wieder überrascht, wie umfangreich das Hobby Modellrennbahn sein kann. Für einen Modellrenner gibt es die gleichen Tuningmöglichkeiten wie für ein Originalfahrzeug auch. Ein Heimbahn-Rennkurs kann genauso Kiesbetten oder eine befahrbare Boxengasse besitzen wie zum Beispiel auch der Hockenheimring.
Ein Besuch bei der Slotpower-Börse lohnt sich daher immer und vielleicht wirkt die Atmosphäre ja ansteckend, das Hobby zu entdecken oder die Relikte der Jugend vom Dachboden zu befreien.
Trotz der heutigen Größe der Veranstaltung hat sich der Charakter der Veranstaltung nicht geändert, es ist immer noch ein Sammlertreffen und keine kommerzielle Produktmesse. Die Börse am Sonntag, 2. Dezember, beginnt um 11 Uhr und endet um 15 Uhr in der Stadthalle in Spenge, Marktstraße 13.
Parkplätze sich reichlich vorhanden.
Für das leibliche Wohl der Besucher sorgt in bewährter Weise das Team vom Stadtgarten Inn, Parkplätze sind an der Halle verfügbar.
NEUE WESTFÄLISCHE / ENGER-SPENGE
Ausgabe vom 10.03.2009
Szene-Treff für kleine Renner
Börse für Liebhaber ganz spezieller Autos/Originalverpackung gehört dazu
VON NINA HILGENBÖCKER
Spenge. "Wir sind mittlerweile die größte Börse in ganz Deutschland, die sich nur auf Modellrennbahnen spezialisiert hat", sagte Organisator Thomas Sander aus Enger stolz. Dementsprechend strömten am Samstag mehrere hundert Besucher zur 27. Ostwestfalen-Modellrennbahn-Börse in die Stadthalle Spenge, wo sie begutachteten, tauschten und kauften was etwa 60 Aussteller aus ganz Deutschland anboten.
"Die Börse in Spenge hat sich lange etabliert", erklärte Aussteller Henry Smits-Bode. "Da kommen die Leute auch schon einmal 200 oder 300 Kilometer angereist. Hier trifft sich die Szene".
Seit 21 Jahren ist Smits-Bode begeisterter Sammler, hat in gewissem Maße sein Leben den Modellrennbahnen gewidmet und sogar Bücher darüber verfasst. Aber was genau macht die große Faszination für die kleinen Autos aus? "Wir versuchen, uns langsam zu steigern", berichteten Sabine und Uwe Aukskell, die etwa 75 Kilometer weit aus Rodenberg angereist waren. "Zunächst haben wir uns ältere Sammlerstücke gekauft, an denen jedoch oft viel beschädigt war. Nun suchen wir nach besseren, unversehrten Modellen".
Und diese Suche hört nie auf. "Es gibt, glaube ich, kaum einen Sammler der behaupten könnte, am Ziel zu sein.", meinte Veranstalter Sander "Ein richtig gutes Modell muss fast wie neu sein, ohne Kratzer und am besten noch mit intakter Originalverpackung. Im Dezember wurde hier ein Auto für 15.000 Euro verkauft. Das was auf dem ein oder anderen dieser Tische liegt, hat den Gegenwert eines Mercedes oder Porsche." Insgesamt ist jedoch für jeden Sammler etwas dabei, ob Carrera, Tyco oder Scalextric, ob für zwanzig oder mehrere hundert Euro. Und natürlich ist die Modell-Rennbahnbörse auch Treffpunkt für Freunde und Gleichgesinnte.
"Etwa 80 Prozent der Aussteller sind schon seit vielen Jahren oder von Anfang an dabei.", erzählte Sander "Ob aus West- oder Ostdeutschland, aus Österreich, Belgien oder Holland - hier kennen sich fast alle untereinander!" "Ich komme immer wieder hier her, auch wenn ich dafür etwa 200 Kilometer weit fahren muss", sagte Gudrun Althof aus Heiligenhaus. "Allein schon für die netten Leute lohnt sich das." Versorgt wurden die Aussteller und Besucher vom Stadtgarten Inn-Team, das Kaffee, Brötchen, Pommes und Schnitzel zu extra günstigen Preisen anbot.
Die gesamte Organisation und Koordination bedeutet für Sander zwar einen riesigen Aufwand, gleichzeitig jedoch auch Hobby und Spaß. "Und dafür kennt Spenge jeder, der mit Modellrennbahnen zu tun hat. So viele Besucher sind ja auch für die Stadt schön!" Sogar das Fernsehen interessiert sich bereits für das Event: Ein Team von "Lokalzeit NRW aktuell" schaute vorbei und drehte erstmalig einen Beitrag für den WDR. Die nächste Ostwestfalen-Modellrennbahn-Börse steht am 12. Dezember 2009 in der Stadthalle Spenge an. Zwischen 11 und 15 Uhr sind dann wieder wertvolle Sammlerstücke und die neusten Modelle zu bewundern.
Anlaufpunkt für Sammler
Bereits seit 16 Jahren treffen sich Experten und Hobbysammler zur Modellrennbahn Börse in der Stadthalle Spenge. Zunächst nur ein Zusammentreffen zwischen alten Freunden, wurde die OWL-Modellrennbahnbörse schnell zum Anlaufpunkt für Sammler aus ganz Deutschland. Seit 1998 findet das Kaufen, Tauschen und Verkaufen sogar zwei Mal im Jahr im März und Dezember statt. Bei Interesse und Anfragen ist der Organisator Thomas Sander unter Tel. (05224)986970 zu erreichen.
NEUE WESTFÄLISCHE / ENGER-SPENGE
Bericht vom 14.12.2009
SPENGE
Große Leidenschaft für kleine Autos
Modellrennbahn-Börse "Slotpower" lässt Sammlerherzen höher schlagen
VON JULIA GESEMANN
Von weit her angereist |
Spenge. In seiner Freizeit braust Uwe Kitza mit seinem Alfa Romeo Guilia Spider zu Oldtimertreffen in ganz Deutschland. Sein Traumauto besitzt der Oldtimerfan auch im Maßstab 1:32 - exklusiv für ihn angefertigt. "Seit den 80er- Jahren habe ich meine Liebe auch für kleine Autos entdeckt." Besonders historische Rennbahnautos reizen den Sammler. Auf der Modellrennbahn-Börse "Slotpower" in der Spenger Stadthalle ist er deshalb genau richtig.
Denn bereits zum 28. Mal öffnet die Ostwestfalen-Modellrennbahn-Börse ihre Pforten für mehrere hundert Sammler und Liebhaber. Hier wird getauscht, gekauft und gefachsimpelt. Genau das schätzt Uwe Kitza, der extra aus dem Ruhrgebiet angereist ist, an der Börse: "Man trifft die alten Sammlerkollegen und kann sich austauschen." Doch was ihn hauptsächlich reizt: "Hier finde ich beim Stöbern immer etwas."
Dieses Mal hat Kitza bei einem Sammlerkollegen alte Motoren und Karosserien erstanden. "Das was mich an diesem Hobby besonders reizt, ist das Zusammenbauen der Autos." In seiner Freizeit lötet der Modellbauer die Karosserien zusammen, lackiert sie anschließend mit echtem Autolack und bemalt die kleinen Rennfahrerfiguren in stundenlanger Arbeit. "Man braucht auf jeden Fall schon handwerkliches Geschick", sagt Kitza lachend.
64 Aussteller aus dem In- und Ausland haben in der Stadthalle ihre Stände aufgebaut. "Etwa 80 Prozent der Aussteller sind schon seit vielen Jahren oder von Anfang an dabei", berichtet Organisator Thomas Sander: "Ob aus West- oder Ostdeutschland, aus Österreich, Belgien oder Holland - hier kennen sich fast alle untereinander."
Zwischen den Gängen drängen sich interessierte Käufer. Besonders detailgetreue und seltene Stücke lassen die Augen der begeisterten Sammler leuchten. So auch das Stratos Studienmodell von Carrera. Der kleine grüne Flitzer gehört Ralph de Leur. Der leidenschaftliche Sammler ist aus der Nähe von Amsterdam angereist, um in Spenge seinen Stand aufzubauen.
Seinen Stratos präsentiert der Niederländer stolz: "Das ist ein Prototyp, der nie in Produktion gegangen ist." De Leurs Leidenschaft für Autos im kleinen Maßstab begann schon in seiner Kindheit: "Von meinen Eltern habe ich eine Carrera-Universalbahn geschenkt bekommen." Sein erstes Modellauto: ein roter Ferrari, Zigarrenmodell. Nach ein paar Jahren sei die Rennbahn aus mangelndem Interesse auf dem Dachboden gelandet. "Aber vor 12 Jahren habe ich sie zusammen mit meinen Kindern wieder herunter geholt." Es entstand ein leidenschaftliches Hobby. "Mithilfe von Kleinanzeigen in Zeitungen habe ich im Laufe der Zeit Figuren, Gebäude und anderes Zubehör gesucht und gefunden." Viel Zeit verbringt de Leur damit, alte Fahrzeuge zu restaurieren. "An der Restauration eines Notarztautos habe ich mehrere Stunden gesessen. Besondere Feinarbeit war bei der Wiederherstellung des Blaulichtes gefragt."
Auf der "Slotpower" ist für jeden Sammler etwas dabei, ob Carrera, Tyco oder Scalextric, ob limitierte Kleinserienmodelle für die Vitrine oder moderne Rennbahnen, ob Bausätze oder bereits zusammen gebaute Auots, ob für fünfzehn oder mehrere hundert Euro. Jan hat ein Polizeiauto von Carrera erstanden.
Der Zehnjährige aus Gütersloh begleitet zum ersten Mal seinen Vater Ludger Kleinelanghorst, der ebenfalls einen Stand aufgebaut hat. Vater und Sohn sind in Sachen Rennbahnfahren ein Dreamteam: "Zuhause bauen wir regelmäßig die Rennbahn auf und fahren gegeneinander", sagt Jan und Ludger Kleinelanghorst ergänzt: "Das Modellautosammeln ist eben auch ein Hobby, an dem Väter und Söhne gleichermaßen ihre Freude haben können."
SPENGE
Autoträume im Miniaturformat Termine im nächsten Jahr
Auf der Modellrennbahn-Börse "Slotpower" tauschen und fachsimpeln Experten
VON JULIA GESEMANN von 20.12.2010
Spenge. Für sein Hobby ist er 850 Kilometer weit gefahren. Von Langenstein aus Österreich quer durch Deutschland nach Spenge - und das bei den winterlichen Straßenverhältnissen. "Zehn Stunden habe ich gebraucht", sagt Peter Kaltenberger etwas erschöpft. "Aber für meine Modellautos nehme ich das in Kauf." Der Österreicher ist Sammler mit Leib und Seele. Vor allem von den Carrera-Universal-Fahrzeugen ist er fasziniert. Deshalb ist er auf der Modellrennbahn-Börse "Slotpower" in Spenge genau richtig.
Bereits zum 30. Mal treffen sich Modellwagen-Sammler in der Stadthalle in Spenge. Hier wird nicht nur getauscht, gekauft oder verkauft, sondern auch unter Sammlerkollegen gefachsimpelt. "Gerade die Kommunikation ist es, die diese Börse ausmacht. Es geht nicht nur allein um den Verkauf", sagt Organisator Thomas Sander. Er freut sich, dass das Winterwetter kaum jemanden der Aussteller von der Anreise abgehalten hat: "Aus ganz Deutschland und sogar aus dem benachbarte Ausland sind 60 Aussteller hierher gekommen.
Einer von ihnen ist Peter Kaltenberger. Schon das vierte Mal hat er den langen Weg nach Spenge auf sich genommen. Freitags um 10 Uhr in Österreich gestartet, abends um 20 Uhr in Spenge eingetroffen. Die Nacht hat er dann im Schlafsack in seinem Kleinbus verbracht. "Nur die harten kommen durch", sagt er lachend. Warum Peter Kaltenberger diese beschwerliche Anreise auf sich nimmt? "Ich muss nach Deutschland zu Modellauto-Börsen fahren, da die Österreicher eher Interesse an Modelleisenbahnen haben und kaum jemand Autos sammelt." Ersatzteile und neue Modelle findet er so nur hierzulande.
Seit 25 Jahren sind die Fahrzeuge im kleinen Maßstab ein Teil seines Lebens. "Damals hat ein Freund mir seine Sammlung verkauft und ich habe selbst mit dem Hobby angefangen." Seine Leidenschaft gehört der Carrera-Universal-Reihe. "Die sind echt super gemacht, mit Liebe gebaut und einfach unverwüstlich", erklärt er. Besonders viel Spaß hat der Österreicher am Basteln: "Ich repariere meine Autos selbst und gieße Kleinteile aus Silikon nach, wenn diese kaputt gehen." Dafür investiert der Sammler viel Zeit. "An einem Auto kann ich schon bis zu einer Woche sitzen." Er zeigt stolz einen gelben Carrera-Porsche-Turbo. "Das ist ein Bausatzauto aus den 85er-Jahren." Der Sammler hat das Fahrzeug selbst lackiert. "Es gibt nur vier Stück weltweit." Dementsprechend liege der Preis bei mehreren Tausend Euros.
In der Stadthalle drängen sich zwischen den Gängen interessierte Käufer und Sammler. Ein Stand sorgt für besondere Aufmerksamkeit. Hier lassen Bernd Eisbachs außergewöhnliche Modelle die Augen von so manchem Sammler leuchten. Denn: "Ich habe ein Faible fürs Basteln. Ich mache alles selbst und individuell", erklärt der Modellliebhaber aus Marienheide und bezeichnet sich deshalb als "Exot" der Börse. Was auffällt: Für kleine Details an den Wagen greift der Bastler auch gerne mal auf ungewöhnliche Materialien zurück: "Für die Radkappen eines Wagens habe ich Reste eines Joghurtbechers verwendet." Diese sind so gestaltet, dass sie originalgetreu aussehen. "So habe ich bei meinen Modellen eine große Vielfalt." Für seine außergewöhnlichen Modelle ist er unter den Sammlerkollegen schon bekannt. "Der Bernd ist ein bisschen verrückt in solchen Sachen", sagt Uwe Kitza vom Nachbarstand lachend.
Was mit einer Carrera-Rennbahn im Alter von acht Jahren anfing, hat sich zu einer großen Sammelleidenschaft gesteigert. Sogar ein Carrera-Buch hat Bernd Eilsbach schon geschrieben. Zur "Slotpower"-Börse nimmt er immer wieder gerne den 220 Kilometer weiten Weg auf sich: "Hier kann ich alte Bekannte wieder treffen, denn eigentlich kennt hier jeder jeden."
SPENGE Autoträume im Miniaturformat Termine im nächsten Jahr
Auf der Modellrennbahn-Börse "Slotpower" tauschen und fachsimpeln Experten
VON JULIA GESEMANN VON JULIA GESEMANN
20.12.2010 | Stand 19.12.2010, 20:59 Uhr
Spenge. Für sein Hobby ist er 850 Kilometer weit gefahren. Von Langenstein aus Österreich quer durch Deutschland nach Spenge - und das bei den winterlichen Straßenverhältnissen. "Zehn Stunden habe ich gebraucht", sagt Peter Kaltenberger etwas erschöpft. "Aber für meine Modellautos nehme ich das in Kauf." Der Österreicher ist Sammler mit Leib und Seele. Vor allem von den Carrera-Universal-Fahrzeugen ist er fasziniert. Deshalb ist er auf der Modellrennbahn-Börse "Slotpower" in Spenge genau richtig.
Bereits zum 30. Mal treffen sich Modellwagen-Sammler in der Stadthalle in Spenge. Hier wird nicht nur getauscht, gekauft oder verkauft, sondern auch unter Sammlerkollegen gefachsimpelt. "Gerade die Kommunikation ist es, die diese Börse ausmacht. Es geht nicht nur allein um den Verkauf", sagt Organisator Thomas Sander. Er freut sich, dass das Winterwetter kaum jemanden der Aussteller von der Anreise abgehalten hat: "Aus ganz Deutschland und sogar aus dem benachbarte Ausland sind 60 Aussteller hierher gekommen.
Einer von ihnen ist Peter Kaltenberger. Schon das vierte Mal hat er den langen Weg nach Spenge auf sich genommen. Freitags um 10 Uhr in Österreich gestartet, abends um 20 Uhr in Spenge eingetroffen. Die Nacht hat er dann im Schlafsack in seinem Kleinbus verbracht. "Nur die harten kommen durch", sagt er lachend. Warum Peter Kaltenberger diese beschwerliche Anreise auf sich nimmt? "Ich muss nach Deutschland zu Modellauto-Börsen fahren, da die Österreicher eher Interesse an Modelleisenbahnen haben und kaum jemand Autos sammelt." Ersatzteile und neue Modelle findet er so nur hierzulande.
Seit 25 Jahren sind die Fahrzeuge im kleinen Maßstab ein Teil seines Lebens. "Damals hat ein Freund mir seine Sammlung verkauft und ich habe selbst mit dem Hobby angefangen." Seine Leidenschaft gehört der Carrera-Universal-Reihe. "Die sind echt super gemacht, mit Liebe gebaut und einfach unverwüstlich", erklärt er. Besonders viel Spaß hat der Österreicher am Basteln: "Ich repariere meine Autos selbst und gieße Kleinteile aus Silikon nach, wenn diese kaputt gehen." Dafür investiert der Sammler viel Zeit. "An einem Auto kann ich schon bis zu einer Woche sitzen." Er zeigt stolz einen gelben Carrera-Porsche-Turbo. "Das ist ein Bausatzauto aus den 85er-Jahren." Der Sammler hat das Fahrzeug selbst lackiert. "Es gibt nur vier Stück weltweit." Dementsprechend liege der Preis bei mehreren Tausend Euros.
In der Stadthalle drängen sich zwischen den Gängen interessierte Käufer und Sammler. Ein Stand sorgt für besondere Aufmerksamkeit. Hier lassen Bernd Eisbachs außergewöhnliche Modelle die Augen von so manchem Sammler leuchten. Denn: "Ich habe ein Faible fürs Basteln. Ich mache alles selbst und individuell", erklärt der Modellliebhaber aus Marienheide und bezeichnet sich deshalb als "Exot" der Börse. Was auffällt: Für kleine Details an den Wagen greift der Bastler auch gerne mal auf ungewöhnliche Materialien zurück: "Für die Radkappen eines Wagens habe ich Reste eines Joghurtbechers verwendet." Diese sind so gestaltet, dass sie originalgetreu aussehen. "So habe ich bei meinen Modellen eine große Vielfalt." Für seine außergewöhnlichen Modelle ist er unter den Sammlerkollegen schon bekannt. "Der Bernd ist ein bisschen verrückt in solchen Sachen", sagt Uwe Kitza vom Nachbarstand lachend.
Was mit einer Carrera-Rennbahn im Alter von acht Jahren anfing, hat sich zu einer großen Sammelleidenschaft gesteigert. Sogar ein Carrera-Buch hat Bernd Eilsbach schon geschrieben. Zur "Slotpower"-Börse nimmt er immer wieder gerne den 220 Kilometer weiten Weg auf sich: "Hier kann ich alte Bekannte wieder treffen, denn eigentlich kennt hier jeder jeden."
Rennbahnen liegen im Trend
20. Slotpowerbörse in der Spenger Stadthalle ist ein echter Publikumsmagnet
Von Thomas Meyer 26.04.2006
Spenge (SN). Wer nach Spenger Superlativen sucht, de rgerät mittlerweile an die Slotpowerbörse in der Stadthalle. Sie ist deutschlandweit – und vielleicht auch weltweit – der größte Marktplatz für die im Volksmund »Carrerabahnen« genannten Modellrennbahnen und deren Zubehör.
Seit 1992 kommen Händler und Sammler, Besitzer von Rennbahnen und solche, die es werden wollen, in die Spenger Stadthalle.Am vergangenen Samstag war esvorwiegend »Fachpublikum«, wie Veranstalter Thomas Sander die Sammler und Ersatzteilsucher be-schrieb. »Bei der nächsten Slotpowerbörse am 9. Dezember werdenwieder mehr Erstkäufer dabei sein«, schilderte Sander seine Erfahrungen mit dem Weihnachtsgeschäft. »Dann kommen Eltern, die im Geschäft eine Rennbahn mit zwei Autos gekauft haben und nur bei uns die restlichen 48 der für diese Bahn verfügbaren 50 Fahr-zeuge finden.« Ganz allein steht Sander zwar nicht da, doch das nächste Fachgeschäft ist in Hannover und andere Slotpowerbörsen bieten mittlerweile vermehrt Modelleisenbahnen und anderes Spielzeug an. »Wir bleiben dabei«, er-klärt der Engeraner, »nur Slotrennbahnen und sonst nichts«.Angesichts von 40 verschiedenen Herstellern ist dennoch für Vielfalt gesorgt. Es gebe sogar regelmäßig mehr Bewerber, als die Stadthalle fassen kann. Auch preislich ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Experte auf diesem Gebiet ist Henry Smits-Bode aus Bissendorf, der einen umfangreichen Modellautokatalog – gebunden und als Taschenbuch – anfertigte. In seinem eigenen Fotostudio fotografierte er Modelle in vier Maßstäben, von 1:60 über 1: 32 und 1:24 bis hin zusehr seltenen Flugzeugmodellen. Zudem teilte er die Fahrzeuge in drei Güteklassen ein. So sind in seinem Katalog Modelle mit sichtbaren Mängeln für zehn Euro klassifiziert, für einen seltenen,fehlerfreien Sportflitzer werden aber auch schon mal tausend Euro fällig. Von solchen Preisen ist Bernd Freitag aus Bünde meilenweit entfernt. Weil an einem Modell das Fahrgestell und die Karosserie nur noch auf den ersten Blick zusammenhalten,muss er einem aufmerksamen Jungen den Wagen für drei anstatt der anfangs angestrebten zwanzig Euro geben. Nicht tragisch,schließlich wirbt er mit »konkurrenzlos günstig« und bietet auch wahre Leckerbissen an: Im Bereich der Streckengestaltung findet man bei ihm beispielsweise eine Zuschauertribüne und eine Garage, in die umgebaute Carrera-Wagen rückwärts hineinfahren können.
Ostwestfalen-Modellrennbahnbörse * SLOTPOWER * in 32139 Spenge | slotpower@web.de